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Diskussion über Perspektiven deutscher Sicherheitspolitik am LISE

BW 3Am Aschermittwoch – unmittelbar vor dem Jahrestag des Überfalls auf die Ukraine – erlebten 28 Schülerinnen und Schüler der 9b des Lise-Meitner-Gymnasiums eine besondere Unterrichtsstunde: Markus Erxleben und Jos Meinköhn, Jugendoffiziere der Bundeswehr, waren zu Gast und standen 90 Minuten Rede und Antwort, um mit der Klasse die Perspektiven deutscher Sicherheitspolitik im 21.Jahrhundert zu diskutieren.

Im Vorfeld hatten sich die Schülerinnen und Schüler im Politikunterricht gemeinsam mit Lehrer Christian Brauers intensiv mit Fragen von Krieg und Frieden auseinandergesetzt, die Auslandseinsätze der Bundeswehr sowie die Rolle von NATO und UNO in den Blick genommen. Natürlich wurde auch der russische Krieg gegen die Ukraine analysiert und die These von der Zeitenwende am Beispiel der Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag erörtert.

Folglich gab es einiges zu besprechen mit den politischen Bildnern der Bundeswehr. Dies äußerte sich in vielen Fragen und Diskussionsbeiträgen der Schülerinnen und Schüler:

Mit Blick auf die Situation an der Ostflanke der NATO erläuterten die Jugendoffiziere das Prinzip der Battlegroups und den deutschen Beitrag zum BW 4Auslandseinsatz in Litauen. Ben Schneider beschäftigte dabei die Frage nach der Rolle der Türkei innerhalb der NATO, die ja aktuell mit der Ablehnung des schwedischen NATO-Beitrittsgesuch für Schwierigkeiten innerhalb des Verteidigungsbündnisses sorgt.

Lennart Bones bat um eine Einschätzung der militärischen Stärke der NATO mit aktuell 140 alliierten Schiffen und 130 Flugzeugen, die im Osten Europas ständig einsatzbereit sind. „Reicht das um die NATO gegen eine eventuelle russische Aggression zu verteidigen?“, fragte er. „Und wie sieht es mit dem Einsatz von Kampfdrohnen in der modernen Kriegsführung aus?“ Meinköhn und Erxleben erläuterten ihre Einschätzungen und betonten, dass ein Übergreifen des Krieges auf Deutschland zurzeit sehr unwahrscheinlich sei.

Abschließend stand vor allen Dingen die Situation der Ukraine im Fokus der Diskussion: Die Schülerinnen und Schüler analysierten gemeinsam mit den Jugendoffizieren den Prozess des Konfliktes – ausgehend vom „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ 1990 über das Budapester Memorandum 1994 und den NATO-Russland-Rat ab 2002 bis hin zu Putins wachsender Aggression, die über die Krim-Annexion 2014 in den offenen Krieg gegen die Ukraine 2022 führte.

BW 1„Wieso wird die Ukraine nicht erobert – obwohl sie doch militärisch unterlegen ist?“, war eine zentrale Frage der Lerngruppe. Für Jugendoffizier Markus Erxleben sind gleich mehrere Gründe ausschlaggebend: Vor allen Dingen gebe es die hohe Bereitschaft der Bevölkerung für freiheitliche, westliche Werte und die junge ukrainische Demokratie zu kämpfen. Aus militärischer Sicht sei die umfängliche Mobilmachung zu betonen. Darüber hinaus spiele Präsident Selensky eine wichtige Rolle mit seiner öffentlich zur Schau gestellten Widerstandskraft und seinem mutigen Verbleiben in Kiew. Und schlussendlich wurden von den Jugendoffizieren der westliche Unterstützungsbeitrag durch Geld und Waffen sowie die deutschen bzw. europäischen Unterstützungsinitiativen angeführt.

Ohne Zweifel habe sich die politische Situation in Deutschland mit Blick auf Militär und Verteidigungsfähigkeit durch den Krieg in der Ukraine dramatisch geändert. „Vor einem Jahr haben wir noch über die Lieferung von Helmen in die Ukraine debattiert. Jetzt geht es um Panzer und möglicherweise sogar Flugzeuge“, so Jugendoffizier Erxleben.

Nach einer intensiven Debatte bleibt für die Schülerinnen und Schüler der 9b am LMG, die in ihrer Klasse eine geflohene ukrainische Schülerin aufgenommen haben, vor allem die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft in Europa und der Welt, in der militärische Potentiale nur noch der Abschreckung dienen und nicht mehr zum Einsatz kommen.

c-bra23

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